- Artikel-Nr.: 422009
Konno Bin - Gichins Faust
Aus den Gründerjahren des Shotokan Karate
Der Protagonist des Romans, Gichin Funakoshi (1868-1957), gilt in der westlichen Hemisphäre zu Recht als der bekannteste Karate-Pionier des 19. /20.Jahrhunderts. 1922 kam er von Okinawa auf die Japanische Hauptinsel Hondo, ließ sich in Tôkyô nieder und unterrichtete dort bis zu seinem Lebensende Karate. Aus seiner japanischen Shôtôkan Schule sind jene berühmte Meister-Schüler hervorgegangen, die das Karate bis in den letzten Winkel der Welt verbreitet haben. Gleichgültig, in welchem Verband wir trainieren und auch unabhängig davon, in welcher Stilrichtung wir unser Karate trainieren: Funakoshi gilt allgemein als der Vater des modernen japanischen Karate.
Der japanische Schriftsteller Konno Bin zeichnet in GICHINS FAUST die phantastische Geschichte des kampfkunstbesessenen Funakoshi Gichin nach, der das Karate aus seiner okinawanischen Geheimhaltung herauslöste, um es in Japan und letztlich weltweit populär zu machen.
Konno Bin lässt Funkakoshis Leben an unserem inneren Auge vorbeiziehen: wir fühlen mit ihm die Nöte seiner Kindheit auf den südlichsten Inseln des japanischen Archipels, schauen ihm später bei seiner Tätigkeit als Lehrer in den Grund- und Mittelschulen Okinawas über die Schulter und begleiten ihn schließlich bei seiner Mission als Karate-Meister auf die Hauptinsel Hondo. Das war gut von 100 Jahren… aus heutiger Sicht in einem fernen Universum, in deiner fremden Welt.
In Funakoshis Lebensspanne fallen nämlich dramatische (welt-)politische Veränderungen, unter anderem die beiden Weltkriege, die das Gesicht der Welt vollständig umgestalteten. Auch das Karate durchlief in dieser Zeit mehrere Transformationen, wurde von einer Geheimtradition zur öffentlich praktizierten schulischen Leibesübungen und nicht zuletzt zum heutigen Wettkampfsport, der sicher nicht das historische Ziel der alten Kampfkunst markiert. Konno Bin schildert in seiner atmosphärisch dichten Erzählung die Stadien all dieser Veränderungen. Sein Roman ist zwar für alle Karate- oder Kampfsport-Praktizierenden von historischem Interesse, er spricht aber vor allem auch diejenigen an, die einfach einmal einen knalligen und zugleich authentischen Eastern lesen möchten.
Konno Bin, ist seit 1981 freier Schriftsteller, Preisträger und vielseitiger Verfasser von Krimis, Abenteuerromanen, Spionagethrillern, Kampfkunstgeschichte(n) und Biografien von Karate-Meistern. Er ist selbst Karateka und Mitglied eines universitären Shitô-ryû-Karate-Klubs.
Die Übersetzung besorgte Dr. Wolfgang Herbert, Professor für Vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Tokushima und – im übrigen – ebenfalls Karateka und bei uns in Deutschland als Übersetzer der Autobiografie von Kanazawa Hirokazu: „Im Zeichen des Tigers“ kein völlig unbekannter.
Jetzt also unser derzeit spannendster Thriller: „Gichins Faust“ von Konno Bin / dt. von Wolfgang Herbert.
ISBN: 978-3-937745-37-4